Heute gibt es interessante Entwicklungen aus dem russischen Bündnis.
Hier hat Indien, ein Schlüsselmitglied des russischen BRICS-Bündnisses, vor der Drohung verheerender US-Sanktionen kapituliert und steht nun kurz davor, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland abzubrechen. Die Gefahr eines massiven wirtschaftlichen Schadens zeigte sofort Wirkung und setzte dem, was von russischer Seite als ein weltpolitisch und wirtschaftlich dominierendes Bündnis beworben wurde, einen weiteren Sargnagel ein.

Indien ist unter dem wirtschaftlichen Druck der USA dramatisch eingeknickt – ausgelöst durch die Verhängung eines 25-prozentigen US-Zolls auf indische Waren wegen Neu-Delhis anhaltender Käufe von russischem Öl und Militärtechnik. US-Präsident Donald Trump drohte zudem mit weiteren Strafmaßnahmen wegen dieses fortgesetzten indischen Verhaltens und erklärte, die Zölle könnten notfalls auf 100 % steigen.

Die Ankündigung der USA hatte gravierende Auswirkungen auf Indiens strategische Planung, da die Vereinigten Staaten weiterhin Indiens größter Handelspartner sind und etwa 18 % der indischen Exporte ausmachen. Der bilaterale Handel belief sich 2024 und 2025 auf insgesamt 186 Milliarden Dollar. Mit einem Handelsüberschuss von 41 Milliarden Dollar – also der Differenz zwischen Exporten und Importen – und beträchtlichen Einnahmen im Dienstleistungssektor standen für Indien erhebliche wirtschaftliche Interessen auf dem Spiel, falls die angekündigten Zölle Realität werden sollten.

Angesichts der klaren und unmittelbaren Gefahr eines erheblichen wirtschaftlichen Schadens stellten die staatlichen indischen Raffinerien den Kauf von russischem Rohöl umgehend ein. Vor Trumps Ultimatum importierte Indien jährlich rund 87,4 Millionen Tonnen russisches Öl – das entsprach etwa 35 % des gesamten indischen Rohölbedarfs und einem Warenwert von rund 50,2 Milliarden Dollar. Dieser plötzliche Kurswechsel ist ein strategischer Rückschlag für Russland, denn gerade indische Raffinerien – insbesondere staatliche Betriebe, die mehr als 60 % der täglichen Raffineriekapazität Indiens von 5,2 Millionen Barrel kontrollieren – zählten zu den größten Abnehmern russischen Öls.

Indische Unternehmen wie Indian Oil und Bharat Petroleum sind inzwischen auf sofortige Liefermärkte umgestiegen und ersetzen russisches Rohöl in rasantem Tempo durch Sorten aus dem Nahen Osten, insbesondere aus Abu Dhabi, sowie aus Westafrika.

Indiens abrupter Rückzug schwächt Russlands wirtschaftliche Lage erheblich. Nach dem europäischen Embargo gegen russische Energie war Indien zum größten Ölabnehmer Russlands geworden und importierte auf dem Höhepunkt etwa 1,8 Millionen Barrel täglich. Der bilaterale Handel zwischen Indien und Russland hatte sich im Jahr 2024 auf über 65 Milliarden Dollar gesteigert – größtenteils durch Öl- und Düngemittelexporte.

Nun, da Indien aus zentralen russischen Ölgeschäften aussteigt, steht Moskau vor einer akuten Krise: Russland muss rasch neue Absatzmärkte finden – andernfalls droht ein erheblicher Rückstau unverkaufter Lagerbestände, die dann nur mit hohen Rabatten abgesetzt werden könnten. Dies würde das Haushaltsdefizit, das bis Jahresende bereits auf über 100 Milliarden Dollar geschätzt wird, noch weiter verschärfen – und damit die ohnehin bereits angeschlagene Kriegswirtschaft Russlands weiter destabilisieren.


Ironischerweise erfolgte Indiens Ankündigung nur wenige Stunden nach einer kühnen Stellungnahme des ehemaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, der Trumps Drohungen öffentlich verspottete und die Sorgen über US-Zölle selbstbewusst abtat. Medwedew erklärte, Trumps Reaktion zeige einen strategischen Vorteil Russlands, und meinte sarkastisch, Trump solle sich an Filme erinnern, um zu begreifen, auf welches gefährliche Terrain er sich begebe. Zugleich lobte er die Stärke der russisch-indischen Wirtschaftspartnerschaft. Trump hatte zuvor Russland und Indien als „tote Volkswirtschaften“ verhöhnt, erklärte offen seine Gleichgültigkeit gegenüber ihrem wirtschaftlichen Schicksal und warnte Medwedew direkt vor weiteren Provokationen und Drohungen gegenüber den Vereinigten Staaten und ihren westlichen Partnern.

Indiens rascher Rückzug unterstreicht eine weitreichendere geopolitische Dimension. Trotz Moskaus ehrgeiziger Behauptungen über den Aufstieg einer BRICS-geführten neuen Weltwirtschaftsordnung, die westliche Finanzsysteme herausfordern und die Abhängigkeit vom US-Dollar verringern sollte, ist die Realität eine völlig andere. Die entschlossenen wirtschaftlichen Drohungen der USA verdeutlichen, wie groß deren Einfluss weiterhin ist – und wie dominant ihre wirtschaftliche Macht bleibt. Indiens abrupte Neuausrichtung weg von Russland ist nicht nur ein taktischer Rückschlag, sondern auch eine symbolische Niederlage für das neue globale Wirtschaftsmodell, das Russland propagiert.

Insgesamt zeigt sich: Trotz trotzigem Gerede russischer Funktionäre wie Medwedew erwiesen sich die Maßnahmen der USA als überraschend effektiv und schnell wirksam. Indiens sofortige Entscheidung, russische Öleinfuhren zu stoppen, verdeutlicht, wie entscheidend der US-Wirtschaftseinfluss nach wie vor weltweit ist. Während staatliche indische Raffinerien sämtliche Käufe von russischem Rohöl einstellten und private Unternehmen ihre Bezugsquellen schnell umstellten, stellt diese Entwicklung einen weiteren schweren Schlag für Russlands schwächelnde Wirtschaft dar. Im weiteren Kontext untergräbt Indiens Rückzug die strategische Erzählung Russlands von wirtschaftlicher Widerstandskraft durch BRICS-Partnerschaften – und hebt erneut hervor, wie stark westlicher wirtschaftlicher Druck weiterhin auf der Weltbühne wirkt, sowie den wirtschaftlichen und geopolitischen Irrweg, den eine anhaltende Anbindung an Russland bedeutet.

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