Heute gibt es wichtige Neuigkeiten aus der Russischen Föderation.
Hier setzt die russische Militärführung ihre Strategie des Abnutzungskrieges in der Ukraine scheinbar ungerührt fort, in der Annahme, man könne die Ukraine allein durch die schiere Anzahl verfügbarer Männer zermürben. Die Realität hat sie jedoch hart eingeholt, denn neue Forschungsdaten zeigen, dass Russland bereits über 1 % aller Männer im Land verloren hat, der demografische Kollaps sich weiter beschleunigt und jene jungen Männer, die die Zukunft Russlands sichern sollten, leblos auf den Sonnenblumenfeldern der Ukraine gefunden werden.

Aktuelle Zahlen unterstreichen das Ausmaß der Katastrophe: Allein am 17. Dezember verloren die russischen Streitkräfte an einem einzigen Tag 1.730 Soldaten. Für November 2025 schätzt der ukrainische Generalstab die monatlichen russischen Verluste auf 31.000 Mann, was den dritten Monat in Folge mit steigenden Opferzahlen markiert. Insgesamt hat Russland seit Beginn des Krieges nun etwa 1.192.000 irreversible Personalverluste erlitten. Diese Zahlen bestehen überwiegend aus Gefallenen, ergänzt durch einen kleineren Anteil schwer Verwundeter, die niemals in den Dienst zurückkehren werden. Tag für Tag kommen zwischen 1.000 und 1.700 neue Verluste hinzu, was das Bild einer Armee zeigt, die in einem in der modernen Kriegsführung beispiellosen Tempo aufgerieben wird. Das Ausmaß übersteigt bereits die gesamten Kampfverluste der Vereinigten Staaten im Zweiten Weltkrieg, und dennoch ist es Russland nach fast vier Jahren Krieg nicht gelungen, auch nur eine einzige große ukrainische Stadt vollständig einzunehmen.

Pokrowsk, eine Stadt mit nur 60.000 Einwohnern vor dem Krieg und seit über eineinhalb Jahren schwer umkämpft, befindet sich weiterhin zumindest teilweise unter ukrainischer Kontrolle und verdeutlicht das historisch desaströse Verhältnis von Verlusten zu Geländegewinnen. Was diese Verluste noch zerstörerischer macht, geht weit über den militärischen Bereich hinaus, da Russland bereits mit einem massiven demografischen Niedergang in den Krieg gezogen ist.


Bereits 2022 kämpfte das Land mit einer alternden Bevölkerung, chronisch niedrigen Geburtenraten und einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung. Das Medianalter war auf etwa 40 Jahre gestiegen, und mehr als ein Fünftel der russischen Bevölkerung war 65 Jahre oder älter. Eine hohe Sterblichkeit unter Männern im arbeitsfähigen Alter, verursacht durch Alkoholmissbrauch und mangelhafte Gesundheitsversorgung, hatte den Arbeitsmarkt schon zuvor ausgehöhlt.

Die Geburtenrate lag seit den 1990er-Jahren dauerhaft unter dem Bestandserhaltungsniveau und verharrte trotz jahrelanger staatlicher Anreize bei rund 1,5 Kindern pro Paar. Das bedeutete weniger junge Menschen, die ins Erwachsenenalter eintreten, weniger Arbeitskräfte zur Unterstützung einer wachsenden Zahl von Rentnern und in der Folge weniger Männer, die für eine Mobilisierung zur Verfügung stehen.


Schon vor der Invasion deutete Russlands demografische Entwicklung auf einen langfristigen Bevölkerungsrückgang hin, wobei UN-Prognosen einen Rückgang von 146 Millionen im Jahr 2022 auf etwa 130 Millionen bis zur Mitte des Jahrhunderts vorhersagten. Putins Krieg hat diesen Trend nicht unterbrochen, sondern ihn brutal beschleunigt.

Die durch die Kampfhandlungen verursachten Schäden sind nicht umkehrbar, da ein erheblicher Teil der Verluste auf junge und mittelalte Männer entfällt. Schätzungen zufolge machen allein die militärischen Todesfälle Russlands etwa 0,5 % bis 1,2 % der männlichen Vorkriegsbevölkerung unter 60 Jahren aus. Es handelt sich um Männer in ihren produktivsten Jahren, physisch, reproduktiv und wirtschaftlich, genau jene Altersgruppe, die Russland in großer Zahl und guter Verfassung benötigt, um relevant zu bleiben.

Ihr Tod verringert dauerhaft die zukünftigen Geburtenzahlen, verschärft den Arbeitskräftemangel und verkleinert den Pool potenzieller Soldaten für künftige Mobilisierungen. Viele der jüngeren Rekruten wurden vollständig unter Putins Herrschaft geboren und erzogen, geprägt von jahrelanger nationalistischer Indoktrination. Ironischerweise wird genau jene Generation, die das Regime als ideologisches Rückgrat kultiviert hat, auf den Schlachtfeldern der Ukraine ausgelöscht. Am anderen Ende des Spektrums ist etwa die Hälfte der getöteten Freiwilligen über 50 Jahre alt, mit geringerer Lebenserwartung; häufig handelt es sich um Männer mit kaum noch wirtschaftlicher Perspektive, angelockt von Unterzeichnungsprämien und Todeszahlungen, die ihre Familien aus der Armut holen sollten. Gemeinsam bilden verzweifelte Männer und indoktrinierte Jugendliche nun das Rückgrat der russischen Armee, und beide Gruppen werden in großem Maßstab ausgelöscht.

Die demografischen Folgen reichen weit über das Schlachtfeld hinaus. Mit dem beschleunigten Bevölkerungsrückgang wird Russland zunehmend auf Massenmigration angewiesen sein, um seine Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Prognosen zufolge könnte die Zahl der Migranten von unter 8 Millionen auf nahezu 20 Millionen ansteigen und damit die Größe der größten einheimischen ethnischen Gruppen Russlands übertreffen.

Bemerkenswert ist, dass selbst das russische Militär begonnen hat, Rekrutierungsanzeigen zu schalten, in denen Vielfalt als größte Stärke dargestellt wird, ein narratives Instrument, das Moskau sonst häufig gegen den Westen richtet.

Insgesamt verliert Russland nicht nur in beispiellosem Tempo Soldaten, sondern zerstört die biologischen, wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen seiner Zukunft. Der Tod Hunderttausender junger Männer lässt sich weder durch Politikmaßnahmen, Onlinekampagnen noch allein durch Migration kompensieren. Russlands Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt, dass Gesellschaften für solche Verluste über Generationen hinweg einen hohen Preis zahlen. Mit seinem Krieg in der Ukraine verbrennt der Kreml nicht nur seine Armee, sondern löscht die Zukunft der Nation selbst aus.


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