Heute zeigen neu veröffentlichte US-Statistiken eine katastrophale Opferquote, die massiv zugunsten der ukrainischen Streitkräfte ausfällt. Wir werden die Zuverlässigkeit dieser Statistiken beleuchten, sie in den richtigen Kontext setzen und die Unterschiede erläutern, wie Russen und Ukrainer mit ihren zahlreichen Gefallenen umgehen.

In einem kürzlichen Beitrag auf X erklärte US-Präsident Trump, dass seit Anfang Januar 2025 die Ukraine 8.000 Gefallene verzeichnet habe, während Russland 112.500 Gefallene zu beklagen habe, basierend auf Geheimdienstberichten der umfangreichen amerikanischen Auslandsgeheimdienste und -agenturen. Dies würde ein Verhältnis von 14 zu 1 zugunsten der Ukraine bedeuten; dieses Verhältnis liegt jedoch deutlich über den konservativsten ukrainischen und westlichen Schätzungen.

Es ist wahrscheinlich, dass die Zahl der ukrainischen Gefallenen hier mit anderen ähnlichen Daten verwechselt wurde. Basierend auf extrapolierten Daten und Berichten von Präsident Selenskyj, dem Center for Strategic and International Studies und anderen NATO-Auslandsgeheimdiensten, ist eine Schätzung von etwa 12.000 ukrainischen Gefallenen realistischer. Dies bringt das Verhältnis auf über einen ukrainischen Soldaten pro neun getötete russische Soldaten.

Bemerkenswert ist, dass diese Zahl Verwundete, Vermisste oder Gefangene nicht einschließt, die zusammen auf geschätzte 48.000 ukrainische und 239.000 russische Verluste kommen, wodurch das Verhältnis leicht auf fünf zu eins schrumpft – immer noch massiv zugunsten der Ukrainer. Dies bedeutet, dass über drei Viertel der ukrainischen Verluste ihre Verletzungen überleben, während die Hälfte der russischen Verluste stirbt.

Dies liegt an mehreren wichtigen Faktoren. Erstens ist der deutliche Unterschied zwischen ukrainischen und russischen Methoden der medizinischen Evakuierung und Versorgung. Generell wissen ukrainische Einheiten, dass jeder Soldat zählt und die Moral hochgehalten werden muss, und handeln dementsprechend, indem sie erhebliche Ressourcen für eine ordnungsgemäße Evakuierung einsetzen.

Die große Menge an Filmmaterial bestätigt dies, darunter ein Video, das zeigt, wie ein ukrainischer Panzer einen verwundeten Soldaten in einem gepanzerten Fahrzeug evakuiert, obwohl er unter schwerem Artilleriefeuer steht, während die Russen darauf aus waren, die Position und die Soldaten vollständig zu zerstören.

Ein anderes Video zeigt, wie eine ukrainische Bodendrohne über einen verwundeten Soldaten informiert wird, ihn aufnimmt und in Sicherheit bringt.

Ebenso gibt es zahlreiche Aufnahmen, die zeigen, wie russische Soldaten einfach zu einem verwundeten Kameraden gehen und ihn vor Ort exekutieren. Selbstmord ist bei russischen Soldaten eine häufige Möglichkeit, da Evakuierungen kaum erfolgen – sie sind meist nur für russische Spezialeinheiten und Panzer vorgesehen, deren Verlust zu kostbar wäre.


Auch die medizinische Versorgung unterscheidet sich drastisch. Einige ukrainische Soldaten werden sogar in NATO-Medizinzentren in Deutschland verlegt, um die bestmögliche Überlebenschance zu erhalten. Viele ukrainische Soldaten erhalten Prothesen oder sogar bionische Arme und Beine, um ihre Lebensqualität nach Verwundungen im Kampf deutlich zu erhöhen.


Russische Soldaten berichten hingegen über erschreckend unzureichende Versorgung; selbst einfache Verletzungen wie Knochenbrüche führen in Feldlazaretten zum Tod durch Lungenentzündung. Andere berichten von Verwundeten, die in Krankenhausfluren liegen gelassen werden, während Wunden aufgrund schlechter oder fehlender Behandlung von Maden befallen werden.


Darüber hinaus hat die Ukraine auch bei der militärischen Ausbildung die Nase vorn. Die Grundausbildung wurde auf anderthalb Monate verlängert und umfasst Drohnen- sowie Anti-Drohnen-Taktiken; wie der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksander Syrski erklärte, hat dies bereits zu einem deutlichen Rückgang der eigenen Verluste geführt.


Viele Einheiten verfügen zudem über zusätzliche Trainingsprogramme. Soldaten der 57. Brigade, die seit über einem Jahr in Wovtschansk kämpfen, durchlaufen vor der Entsendung eine intensive Simulation des urbanen Kampfes, während die 155. Brigade in Pokrowsk ihre Soldaten mittels Virtual-Reality-Übungen und realem GoPro-Kampfmaterial auf die Hochrisikoumgebung der russischen Sommeroffensive vorbereitet.


Die Russen hingegen verfahren meist gegenteilig: Zahlreiche patriotische russische Online-Blogger unterschreiben Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium, um kurze Zeit später auf ukrainischen FPV-Drohnenaufnahmen zu erscheinen.

Insgesamt ist das Verhältnis der Verluste zwischen Russland und der Ukraine drastisch, und die Gründe dafür spiegeln die jeweilige Kriegsführung und den Wert der Soldaten wider. Es gibt zwar Ausnahmen, doch die überwältigende Evidenz und Berichte zeichnen ein klares Bild: die Ukrainer legen großen Wert auf ihre Soldaten, während die Russen sie als entbehrlich betrachten. Die Aufrechterhaltung dieser Verlustrate ist für die Ukraine entscheidend, um den Kampf fortzuführen.

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