Ukraines Bahnlinien versorgen die Truppen trotz Dutzender Angriffe pro Tag weiterhin

Dec 27, 2025
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Heute blicken wir auf Nachrichten von den „Eisernen Menschen“ der Ukraine.

In den letzten Monaten des Jahres 2025 hat Russland Tausende Drohnen und Raketen auf Ziele im ganzen Land abgefeuert, von denen viele ukrainische Eisenbahnanlagen trafen. Trotz dieser Angriffe ist das ukrainische Schienennetz weitgehend funktionsfähig geblieben und stellt weiterhin eine entscheidende logistische Lebensader sowohl für das Militär als auch für die Zivilbevölkerung dar.

Zuletzt meldete die Ukraine erneut einen groß angelegten russischen Angriff mit 650 Drohnen und 51 Raketen. Während im ganzen Land Einschläge registriert wurden und mindestens acht Menschen verletzt wurden, stellte sich heraus, dass eines der Ziele der Bahnhof und das Bahndepot in Fastiw nahe Kyjiw waren. Der Angriff zerstörte beide Anlagen und unterbrach den regionalen Zugverkehr zwischen Kyjiw und Tschernihiw. Obwohl der Betrieb zum ausgebrannten Bahnhof kurz darauf wieder aufgenommen wurde, verdeutlicht der Vorfall die systematische russische Zielsetzung gegen ukrainische Eisenbahnlinien.

Seit Beginn des Krieges hat die Ukrainische Eisenbahn als zentraler Transportdienstleister stark an Bedeutung gewonnen. Die Schließung des ukrainischen Luftraums für den zivilen Flugverkehr sowie die zahlreichen Bahnverbindungen nach Europa machten die Eisenbahn zu einer lebenswichtigen Route für rund zwei Millionen Flüchtlinge, die das Land verließen. Die Einnahme von Schwarzmeerhäfen wie Mariupol und Berdjansk sowie die Bedrohung durch die russische Schwarzmeerflotte führten zudem dazu, dass Güterzüge zur Lebensader der ukrainischen Wirtschaft wurden und inzwischen mehr als 63 Prozent des gesamten Frachtaufkommens transportieren.

Gleichzeitig reisen ausländische Staats- und Regierungschefs mit dem Zug nach Kyjiw, wodurch die blau-gelben Waggons zu einem ikonischen Symbol internationaler Unterstützung für die Ukraine geworden sind.

Dies sowie der kontinuierliche Zustrom militärischer Güter, die per Bahn in die Ukraine und an die Front gelangen, machten die Ukrainische Eisenbahn zu einem zentralen Ziel der russischen Luftkampagne.

Schwere Angriffe auf Züge und Bahnhöfe haben Hunderte zivile Todesopfer und massive Zerstörungen verursacht. Im April 2022 traf eine Rakete den überfüllten Bahnhof von Kramatorsk, wobei mindestens 63 Zivilisten getötet und mehr als 150 verletzt wurden. Vergleichbare Vorfälle nahmen Ende 2025 erneut stark zu, als seit August mehr als 800 Angriffe auf Eisenbahninfrastruktur verzeichnet wurden. Am 4. Oktober traf eine russische Drohne den Personenverkehr in der Oblast Sumy, tötete eine Person und verletzte 30 weitere. Drei Tage später wurden Verwaltungs- und Lagergebäude in der Oblast Poltawa angegriffen. Einen Monat später folgten Angriffe auf ein Lokomotivdepot und mehrere Bahnhöfe in derselben Region. Weitere Attacken wurden aus Synelnykowe, Odessa und Kyjiw gemeldet, während die Ukrainische Eisenbahn erklärte, ihre Anlagen würden täglich bombardiert.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt das ukrainische Bahnnetz betriebsfähig und dient weiterhin sowohl militärischen als auch zivilen Zwecken. Obwohl Schätzungen der Weltbank davon ausgehen, dass rund 30 Prozent des Netzes in einem ständigen Kreislauf aus Zerstörung und Reparatur gefangen sind, haben die rund 200.000 Eisenbahner, die den Spitznamen „Eiserne Menschen“ tragen, verbesserte Abläufe zur schnellen Wiederherstellung beschädigter Infrastruktur etabliert. Während offene Ausweichrouten den Betrieb aufrechterhalten, haben die unvollständige Elektrifizierung und Angriffe auf den ukrainischen Energiesektor die Eisenbahn gezwungen, verstärkt flexible Diesellokomotiven einzusetzen.

Russland nutzt seinerseits intensiv eroberte ukrainische Eisenbahnlinien und versuchte in der frühen Phase der Invasion, ein funktionsfähiges Netz zu übernehmen. Da die russische Armee stark auf den Schienentransport zur Versorgung ihrer Einheiten angewiesen ist, haben ukrainische Luftangriffe und Partisanenaktionen seither Gleise und Brücken sowohl in Russland als auch in besetzten Gebieten ins Visier genommen. Die Strecke von Donezk über Melitopol zur Krim stellt einen wichtigen logistischen Korridor für die Halbinsel dar und wurde zu einem zentralen Ziel der ukrainischen Saporischschja-Offensive 2023.

Ebenso führte die Rückeroberung von Kupjansk zu einer schweren Störung der russischen Nachschublinien. Besonders die Kertsch-Eisenbahnbrücke, die Russland mit der Krim verbindet, gilt als entscheidend für die russische Kontrolle über die Südukraine. Entsprechend wurde sie wiederholt von der Ukraine durch Autobomben sowie Luft- und Seeangriffe attackiert und anschließend stark befestigt.

Insgesamt spielt das ukrainische Eisenbahnnetz auch im vierten Jahr der großangelegten Invasion weiterhin eine wichtige Rolle für die ukrainische Kriegsführung. Angesichts verhärteter Frontlinien richtet Russland seine Angriffe zunehmend gegen Bahnhöfe, Depots und Schienenwege, um die ukrainische Logistik zu ersticken.

Trotz dieser ständigen Angriffe ermöglichen gut eingespielte Reparaturmechanismen der Ukrainischen Eisenbahn die Fortsetzung des Betriebs. Der Schienenverkehr bleibt damit eine zentrale Lebensader und erlaubt den Export von Gütern, den Import militärischer Ausrüstung sowie den Transport von Truppen und Zivilisten.

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