Heute kommen die wichtigsten Nachrichten aus der Russischen Föderation.
Hier haben die Russen begonnen, Metall- und Netzgitter-Käfige um Raffinerien zu errichten, um sie vor ukrainischen Drohnenangriffen zu schützen, mit Forderungen, diese Konstruktionen auszubauen und sogar ganze Industrieorte damit zu umhüllen. Was einst als improvisierte Frontlösung begann, hat sich nun in das industrielle Kernland Russlands ausgeweitet – ein Zeichen sowohl für die Reichweite der ukrainischen Drohnenkampagne als auch für Moskaus wachsende Verzweiflung, seine Treibstoff- und Industrieinfrastruktur zu schützen.

Die ukrainischen Angriffe auf russische Raffinerien gehören zu ihren effektivsten Langstreckenoperationen dieses Jahres. In den vergangenen Monaten haben ukrainische Drohnen mindestens neunzehn Raffinerien in ganz Russland getroffen und schätzungsweise fünfzehn bis zwanzig Prozent der nationalen Raffineriekapazität außer Betrieb gesetzt. Die Kampagne bestand aus wiederholten Angriffen, wobei diese Raffinerien die Hauptziele waren, um maximalen Schaden anzurichten, langfristige Störungen bei Treibstoffexporten zu verursachen und landesweite Engpässe herbeizuführen. Drohnenaufnahmen zeigten zudem präzise Treffer auf Treibstoffspeichertanks in Rjasan, Tuapse und Omsk, während thermische Satellitenbilder innerhalb weniger Stunden nach den Einschlägen großflächige Brände bestätigten. Ein jüngster Angriff ereignete sich in einem Treibstoffdepot in Bologoje in der Region Twer, wo eine Drohne einen Flugzeugtreibstofftank traf, ihn aber nicht entzündete – ein Ergebnis, das möglicherweise zur plötzlichen Eile beim Bau solcher Schutzkäfige beigetragen hat.

Mit dem wachsenden Schaden haben russische Unternehmen nun zu einer improvisierten Verteidigung gegriffen, die direkt vom Schlachtfeld übernommen wurde. In Samara und anderen Raffineriestandorten bedecken Metallgerüste und gespannte Netze Lagertanks, Rohrleitungen und Verladeplattformen. Diese Konstruktionen ahmen die Schutzkäfige nach, die an Frontpanzern verwendet werden, um Drohnen daran zu hindern, direkt in empfindliche Komponenten einzuschlagen.

Einige Anlagen haben sogar ganze Prozessabteilungen eingehüllt und kleine „Gitterstädte“ gebildet. Diese Strukturen tauchen nicht nur in Samara, sondern auch in der Nähe von Ufa, Orel und Nowopolotsk auf, was auf eine koordinierte Initiative durch regionale Behörden statt auf individuelle Maßnahmen hindeutet. Die Käfige wirken als Explosionsstreuer und zwingen anfliegende Drohnen dazu, zuerst die Metallstruktur zu treffen, bevor sie den Tank erreichen.


Dies kann dazu führen, dass der Sprengkopf vorzeitig detoniert und die Druckwelle nach oben entweicht, wodurch das Risiko einer vollständigen Entzündung verringert wird. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Barrieren kleinere Einschläge abfangen und Splitter von exponierten Tanks fernlenken können, doch ihr Schutz bleibt begrenzt.


Viele der Netze sind dünn, nicht verankert und anfällig für Risse durch Hitze und Belastung. Ukrainische Drohnen wurden bereits mit Tandem-Sprengköpfen und nach unten gerichteten Ladungen angepasst, die Lücken im Netz durchschlagen können.


Andere Drohnen zielen nun auf seitliche Rohrleitungen, Pumpstationen oder Schienenverladepunkte, wodurch der Überkopfschutz vollständig umgangen wird. Selbst wenn ein Käfig einen direkten Treffer verhindert, kann ein gezielter Schlag auf die Verbindungsinfrastruktur immer noch eine gesamte Raffinerieabteilung lahmlegen.


Innerhalb Russlands haben diese improvisierten Verteidigungsmaßnahmen eine Debatte darüber ausgelöst, wer für die nationale Sicherheit verantwortlich sein sollte. Die Installation der Käfige wird größtenteils von den Unternehmen selbst finanziert, nicht vom Staat, und viele in der Energiebranche stellen leise infrage, warum industrielle Standorte nun die Last der Luftverteidigung tragen müssen. Russische Oligarchen argumentieren, dass die Kosten für Stahlkonstruktionen, Überwachungsteams und Sensorsysteme bereits über Steuern gedeckt sein sollten, die zur Finanzierung der Sicherheitskräfte dienen. Einige Beamte verteidigen die Maßnahme als pragmatischen Selbstschutz, während andere darin ein Eingeständnis sehen, dass die reguläre Luftabwehr nicht mehr mit der wachsenden Reichweite ukrainischer Drohnen Schritt hält. Für viele Arbeiter dienen die Käfige ebenso als psychologische Beruhigung wie als physischer Schutz.

Insgesamt markiert die Ausbreitung dieser „Gitterstädte“ eine neue Phase im Drohnenkrieg. Sie zeigt, wie tief die ukrainischen Angriffe in das industrielle Gefüge Russlands eingreifen und die öffentliche Stimmung beeinflussen, und sie offenbart die Grenzen des zunehmend überforderten russischen Luftabwehrsystems. Gleichzeitig machen die Käfige deutlich, dass defensive Improvisation selten mit offensiver Innovation Schritt hält. Wenn die Ukraine ihre Taktiken mit schwereren Drohnen, gleichzeitigen Angriffen oder einer ersten Explosion zur Öffnung der Käfigstruktur weiterentwickelt, steht Russland vor einem teuren Kreislauf aus Schaden und Wiederaufbau.

Was als kurzfristige Übergangslösung begann, könnte sich zu einer langfristigen Belastung entwickeln, die Ressourcen verschlingt, ohne wirkliche Sicherheit wiederherzustellen. In diesem Sinne sind die neuen Käfigstrukturen weniger ein Zeichen von Schutz als vielmehr ein sichtbares Symbol der Verwundbarkeit – ein Beweis dafür, dass der Krieg nun das Zentrum der russischen Energieinfrastruktur erreicht hat.


.jpg)








0 Kommentare