Heute gibt es wichtige Neuigkeiten aus der Ukraine.
Nachdem das Land die bisher schwersten russischen Luftangriffe mit Hunderten Drohnen und Raketen überstanden hat, steht der Ukraine nun eine massive Verstärkung ihrer Luftverteidigung bevor. Die westlichen Verbündeten haben beschlossen, die Produktion von Tausenden Luftabwehrraketen drastisch zu erhöhen, um den ukrainischen Luftraum zu sichern.

Das Vereinigte Königreich kündigte das bislang größte Luftabwehrpaket für die Ukraine an und versprach über 5.000 moderne Raketen im Rahmen eines bahnbrechenden Deals im Wert von 3,3 Milliarden Dollar. Hergestellt von Thales in Belfast, zeichnen sich diese präzisionsgelenkten Hochgeschwindigkeitsraketen durch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber elektronischer Störung aus und stärken die ukrainische Verteidigung gegen russische Drohnen und Bedrohungen in niedriger Flughöhe erheblich. Das Paket umfasst auch die modernisierten FZ275 LGR-Raketen mit Lasergelenkung, die mit den mobilen ukrainischen Vampire-Systemen kompatibel sind und eine kostengünstige Abwehr von Drohnen im Nahbereich bis zu drei Kilometern ermöglichen.

Zusätzlich liefert Großbritannien Lightweight Multirole Missiles – infrarotgelenkte Systeme mit einem Gewicht von 13 Kilogramm, die langsamere und tieffliegende Ziele wie die russischen Shahed-Drohnen auf Entfernungen bis zu acht Kilometern erfassen können. Dieses umfassende Paket stärkt die Fähigkeit der Ukraine erheblich, sich insbesondere gegen die wachsende Drohnenbedrohung durch Russland zu verteidigen.


Tatsächlich hat Russland seine Luftangriffstaktik stark verändert und setzt nun vermehrt auf den massenhaften Einsatz von Drohnenschwärmen anstelle teurer und rarer Marschflugkörper oder ballistischer Raketen. Russische Angriffe bestehen zunehmend aus Hunderten Drohnen – meist einer Kombination aus Shahed-Angriffsdrohnen und Gerber-Täuschkörpern – um die ukrainische Luftabwehr zu überlasten und zu überwältigen. Die Intensität dieser Angriffe nimmt zu, und russische Streitkräfte starten große Drohnenformationen mittlerweile sogar am Morgen und nicht mehr nur nachts.

Dieser anhaltende Druck erschöpft die ukrainischen Luftabwehrkräfte stark und erschwert eine lückenlose Verteidigungsbereitschaft.

Unter diesen schwierigen Bedingungen setzt die Ukraine ihre begrenzten Hochleistungs-Abfangsysteme wie Patriot, Iris-T oder Samp-T gezielt gegen ballistische und Hyperschallbedrohungen ein, um ihre knappen Bestände für die kritischsten Angriffe zu schonen. Doch die schiere Masse an russischen Drohnen hat diese Ressourcen zunehmend überstrapaziert, was gelegentlich dazu führte, dass russische Raketen die Abwehr durchdringen konnten. Mit der massiven britischen Raketenlieferung ist die Ukraine nun besser in der Lage, größere Drohnenschwärme und auch einige Raketenangriffe abzufangen und so die Wirksamkeit der russischen Luftangriffe zu verringern.
Auch wenn diese Kurzstreckenraketen nicht in der Lage sind, Hochgeschwindigkeitsraketen wie ballistische Geschosse abzufangen, sorgt ihre große Stückzahl dafür, dass weniger feindliche Raketen durch die ukrainische Verteidigung schlüpfen – was letztlich Leben rettet und kritische Infrastruktur schützt. Derzeit schießt die Ukraine etwa 85 bis 90 Prozent der angreifenden russischen Drohnen und Raketen ab, was die Zahl der Opfer und Schäden deutlich reduziert. Diese hohe Abfangquote zu halten, ist entscheidend, denn jeder erfolgreiche Abschuss spart Ressourcen und schwächt Russlands Fähigkeit, durch Luftangriffe Terror und Druck auszuüben.

Auf der Suche nach einer nachhaltigen Lösung baut Deutschland derzeit seine Luftverteidigungskapazitäten durch die eigene Produktion von Patriot-Abwehrraketen aus. Laut Generalmajor Christian Freuding baut Deutschland derzeit eigene Produktionslinien für Patriot-Abfangraketen auf, mit ersten Lieferungen ab Ende 2026 oder Anfang 2027. Mit dieser unabhängigen Produktionsfähigkeit kann Deutschland – und damit Europa – seine Raketenversorgung selbst steuern, was die Luftverteidigung auf dem gesamten Kontinent angesichts der russischen Bedrohung massiv stärkt. Gleichzeitig steigt dadurch die Bereitschaft europäischer Staaten, ihre derzeitigen Raketenbestände kurzfristig an die Ukraine abzugeben, da sie nun wissen, dass sie diese Bestände künftig schneller und leichter auffüllen können.

Dieser Schritt stellt einen bedeutenden strategischen Wandel dar, da Europa so seine Abhängigkeit von US-amerikanischer Produktion verringert und die langfristige Unterstützung sowohl der Ukraine als auch der europäischen Verteidigung nachhaltig sichert. Bundeskanzler Friedrich Merz bestätigte diesen Kurs und erklärte, dass Deutschland mit Präsident Trump Gespräche über den Erwerb zusätzlicher US-Patriot-Systeme speziell für die Ukraine führt.


Insgesamt könnte das umfangreiche britische Paket mit 5.000 Raketen erst der Anfang sein, während Deutschland seine Patriot-Produktion aufbaut. Dies ermöglicht es, bereits verfügbare Raketen sofort an die Ukraine zu liefern und so ihre Verwundbarkeit gegenüber russischen Raketen- und Drohnenangriffen in einer kritischen Phase zu verringern. Eine solche kontinuierliche Unterstützung wird den ukrainischen Luftraum deutlich stabilisieren und eines der wichtigsten Druckmittel Russlands neutralisieren – und der Ukraine zugleich ermöglichen, mehr Ressourcen und Truppen für Operationen am Boden freizumachen.

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